Montag, 1. Mai 2023

31 - letzte Frankreich-Etappen

Hallo Freunde!
nach einer längeren Pause mal wieder etwas von uns!

Man kommt ja zu gar nichts mehr ... nicht mal zum Schreiben und dann die vielen Fotos noch sichten, sortieren, verbessern ... gar nicht so einfach mal eine Lücke von einigen Stunden dafür zu finden... 😉 Aber nun wieder ein Zwischenbericht:

Von der "Aire de Camping Car" am Bergwerkmuseum in GREASQUE genießen wir einige Tage die gemütliche Fahrt durch das französische Hinterland.

Es ist Mitte März und alles ist schon auf "Frühlingserwachen" eingestellt.


Die alten kleinen Dörfer haben es uns immer wieder angetan.

Entrecasteaux



Ja - manchmal muss man da einfach durch ...




 In SALERNES finden wir dann ein Plätzchen an einem kleinen Bach...


und frisch ausgeruht geht es am nächsten Morgen über DRAGUIGNAN weiter.


Herrliche Ausblicke:


Nach einer schönen Fahrt und einer ausgiebigen Mittagspause mit Brotzeit und einem Spaziergang haben wir uns in FAYANCE ein Plätzchen ausgesucht - und hoffen, es ist noch was für uns frei.


Hier dürfen auch ein paar Womos parken


Glück gehabt: alles noch frei, wir reihen uns ein:



Und hier haben wir eine Begegnung der "besonderen Art" 😄

Gerade als ich mich ein wenig neben unserer Schantall
in die abendliche Sonne gesetzt hatte,

        

parkt neben uns ein französisches WoMo ein.

Uuups ... es verdunkelt sich
neben uns und Ende mit Sonne. 

 

Eine kleine ältere Dame steigt aus und spricht mich an - entschuldigt sich dafür, dass sie den einzigen weiteren Womoplatz einnehmen mussten und mir die Abendsonne "gestohlen" hätten.

Dann kam noch ihr Gatte um die Ecke, ein lustiger, kleiner älterer Herr und mischte sich in die Unterhaltung. Beide waren begeistert, dass ich doch noch so viel Französisch spreche und verstehe und - wie das dann bei den Franzosen so ist: du wirst beim kleinsten Anschein, dass du etwas verstehen könntest, totgeredet - und das in einer Geschwindigkeit, die das Verstehen richtig schwer macht.

Wir einigen uns auf eine etwas langsamere Gangart und verstricken uns so richtig in ein lustiges und langes Gespräch.
Sie erzählen uns, dass sie beide schon 81 Jahre alt sind und in der Nähe, bei Grasse, wohnen und einfach gern mit ihrem alten Womo-Schätzchen unterwegs sind.

Am Ende stellen sie sich noch als Jean-Louis und Thérèse vor, bieten uns das "Tu" (Du) an ... Thérèse schlüpft irgendwann in ihr Womo und kommt wenig später mit selbst eingelegten würzigen Champignons um die Ecke - als nächstes steuern wir alkoholfreie Bierchen bei - später wurden wir für ein paar weitere Snacks in ihr Wohnmobil eingeladen und hatten einen unglaublich lustigen Abend zusammen - mit Brocken Französisch, mit Händen und Füßen - von HERZ zu HERZ - wie wir alle 4 gemeinsam feststellten.  💖💗

Die Beiden haben uns "Stories" und "Schwänke" erzählt - faustdick müssen sie es hinter den Ohren gehabt haben, was da alles berichtet wurde! 

Und diese Frische, der Schalk im Nacken, der besonders den putzigen Jean-Louis auszeichnete - unglaublich!

Das Schönste: Die Beiden haben tatsächlich ACHT Kinder großgezogen!

👬👬👬👬

So gingen dann alle beseelt irgendwann zu später Nachtzeit wieder auseinander - am nächsten Morgen klopfte es an unsere Türe und Jean-Louis reichte uns vor seiner Abfahrt einen kleinen Zettel herein mit ihren Namen und Adresse und dem Wunsch, dass wir, wenn es nur irgendwann mal ginge, bei ihnen zuhause vorbeikommen sollten - Grundstück zum Parken und alles, was man braucht, sei vorhanden.

Wir verabschiedeten uns und versprachen, eine Karte oder einen Brief von unterwegs zu schreiben - dieses Versprechen habe ich gerade eingelöst und bin gespannt, ob eine Antwort kommt.

Auf jeden Fall glaube ich fest, dass die Zwei sich richtig feist freuen werden über den langen Brief und dass wir uns überhaupt melden!

Ich muss sagen: man trifft unterwegs viele Menschen - jedoch auf den Stellplätzen und auch beim Camping ist man häufig doch eher "separiert" - jeder für sich und nicht viel geht da zusammen.


Diese 2 lustigen und aufgeschlossenen alten Menschen
waren ein 
wunderbares Geschenk auf unserer Reise!

(Inzwischen haben sie unseren Brief auch erhalten und umgehend mit einem handgeschriebenen langen Brief geantwortet!)

Nun musste es am nächsten Tag mal wieder weiter gehen, ein schöner Platz in MONTAUROUX lud uns danach zum Übernachten ein.



Der Platz ist wenig belegt - angenehm ruhig und wir genießen die vielen Farben um uns herum am Abend



Am LAC DE SAINT CASSIEN fahren wir am nächsten Tag entlang und gönnen uns dort einen Spaziergang...




... bevor wir uns wieder Richtung Meer, nach FREJUS, bewegen.


Endlich mal wieder SONNE ...






Unterwegs von FREJUS über SAINT-RAPHAEL Richtung CANNES und ANTIBES begleiten uns wunderschöne Landschaften und Buchten.





am "PLAGE AGAY" - einem Walschutzgebiet im Mittelmeer





Extravagantes Wohnen:




THÉOULE-SUR-MER - einfach wunderschön ...




Und dann: Auf geht's Richtung NIZZA ... was wir aber nur durch- und um-fahren - schon allein aufgrund der neuen Umwelt-Bestimmungen und der Tatsache, dass wir es verpasst haben, einen "crit' air"-Aufkleber vor unserer Reise zu besorgen - wobei ... mit unserer alten Schantall bekommen wir eh nur die schlechteste Variante  und dürfen in verschiedene Großstädte und Umweltzonen nicht mehr einfahren ...  
                 



Zum (vorläufigen) Abschluß gibt es einen


Wir sehen/lesen uns bald wieder!!!








































Sonntag, 2. April 2023

30 - Ausgebremst


Da hat es uns tatsächlich richtig fies erwischt - eine hinterhältige Erkältung mit langwieriger Bronchitis und echt lästigem Dauerhusten. Natürlich musste ich wieder tagelang vor mich hin tränen und schnuffeln ... Gut, dass wir noch ein paar Testkits an Bord hatten und feststellen konnten, dass es wenigstens kein Coronavirus war.
Auch von Fieber blieben wir verschont.

Nichtsdestotrotz: mit meinem Blöggchen, den vielen Bildern, die ausgesucht, sortiert und bearbeitet werden müssen und der Reihenfolge der Orte und den textlichen Inhalten hinke ich dadurch ganz schön hinterher!

Aber nun geht es wieder weiter, so nach und nach wirds schon werden ...

Also ... nach unserem Abenteuer in dem kleinen Örtchen COURMONSEC, in dem wir fast stecken geblieben sind, hatten wir uns vorgenommen, noch einmal das Städtchen AIGUES MORTES anzufahren, was und schon früher mal begeistert hat, und wo ich vor über 30 Jahren mit einem "großen Nasenbär" - Wohnmobil  mit Alkhoven und Freundin sowie unsere insgesamt 3 kleinen Mädels vor den beleuchteten Stadtmauern genächtigt hatten.

Wir umfahren MONTPELLIER sehr weitläufig nachdem wir uns (etwas spät) mit dem Thema "crit'air" und den Umweltplaketten in Frankreich befasst haben.

Fazit: mit unserer älteren Dame Schantall können wir trotz grüner Plakette Nr. 4 in Deutschland und einem Partikelfilter hier in Frankreich "quasi nirgendwo" mehr rein in die größeren Städte und Umweltzonen.


Und das blüht uns auch später in Marseille, Cannes, Nizza ... Monaco. 
MERDE!

Wir gehen einfach mal "mutig" davon aus, dass keine Großfahndungen eingeleitet werden, wenn Schantall den ein oder anderen Zonenbereich streift beim Um- und Durchfahren und planen ein paar Umwege mit ein.

Die schönen Orte und Dörfchen entschädigen uns mit hübschen Fotomotiven, trotz einiger Regenwolken.

Castries 

Saint-Geniès-de-Mourgues 

Lunel-Viel 


und immer wieder "Kunst am Wegesrande"


Und dann sind wir irgendwann am Ziel:
AIGUES MORTES tut sich mit einem seiner Stadttore vor uns auf!



Es gibt einen PKW-Parkplatz direkt an den Außenmauern - sowie einen eigens für Wohnmobile - mit und ohne Übernachtung.


Der Wohnmobilplatz immer gut besucht, das Parken oder gar Übernachten ist uns jedoch viel zu teuer!
Jedes Viertelstündchen 0,50 Euro - für 24 Stunden kommt man laut dort ausgehängter ellenlangen Tabelle auf satte 22 Euro! WOW!


Wir verlassen den überfüllten Parkplatz gleich wieder und versuchen unser Glück in den Seitenstraßen im äußeren Umfeld der Stadt. Und tatsächlich: Wir finden ein legales Parkplätzchen und können uns zu Fuß auf den Weg machen ...

Durch eines der mächtigen Stadttore treten wir ein ...

Da ich natürlich wieder einen Haufen Bilder geschossen habe ... habe ich einen LINK erstellt, damit die Bilder vom kleinen Stadtbummel nicht alle einzeln geöffnet werden müssen - und sich so am besten im Querformat am Handy betrachten lassen.
Durch das trübe Wetter sind sie trotz Nachbearbeitung nicht ganz so "bunt" - tut aber dem Eindruck keinen Abbruch. Viel Vergnügen!



Hier habe ich Euch einen kleinen "Reiseführer" durch diesen historischen Ort anhand diverser Infos erstellt:

Aigues Mortes - der Name klingt wie eine Mischung aus einem Zauberwort und einem tödlichen Gift. Aber keine Sorge, in dieser südfranzösischen Stadt gibt es keine magischen Kreaturen oder tödlichen Gifte.

Der Name bedeutet „totes Wasser“ und hat mit der Lage des Ortes im Südosten Frankreichs, in der Carmargue, zu tun. Aigues Mortes liegt oder besser „lag“ in einer Lagune, die durch Kanäle mit dem Mittelmeer verbunden war – aber heutzutage sind Lagune und Moore verlandet.

Aigues Mortes hat eine faszinierende Geschichte, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht.

Damals wurde Aigues Mortes von König Ludwig IX. als Hafenstadt gegründet, um den Handel und den Transport von Waren aus dem Mittelmeer in das französische Hinterland zu fördern.
Die Stadtmauern, die den gesamten Ort umgeben, wurden erbaut, um die Stadt vor Angriffen zu schützen und sie zu einer Festung zu machen.
Heutzutage ist die Stadtmauer ein beliebter Ort, um den Sonnenuntergang zu beobachten und zu fotografieren.

Die Geschichte von Aigues Mortes ist aber nicht nur von Königen und Festungen geprägt, sondern auch von Religion und Krieg. Im 14. Jahrhundert wurde die Stadt ein wichtiger Ausgangspunkt für die Kreuzzüge und später auch für die Hugenottenkriege. Der berühmteste Bewohner der Stadt war wohl der französische Schriftsteller und Dichter Paul Valéry, der hier viele Jahre seines Lebens verbrachte.

Heute ist Aigues Mortes eine charmante kleine Stadt mit engen Gassen, Restaurants und Geschäften. Die Stadtmauern sind nach wie vor beeindruckend und bieten einen fantastischen Blick auf die Umgebung. In der Nähe befinden sich auch Salzgärten, die eine wichtige Rolle in der Geschichte der Stadt spielen. Das Salz, das hier geerntet wird, war früher ein wichtiges Handelsgut und wird heute immer noch produziert.

In Aigues Mortes gibt es auch eine Kirche, die Saint-Louis-Kirche, die zu Ehren des Gründers der Stadt benannt wurde. Die Kirche ist ein beeindruckendes Beispiel für die gotische Architektur und beherbergt einige wichtige Kunstwerke.

Wenn du dich für Geschichte, Architektur und französische Lebensart interessierst, ist Aigues Mortes definitiv einen Besuch wert.
Die Stadt ist ein Juwel im Süden Frankreichs und bietet eine reiche Geschichte und Kultur in einer malerischen Umgebung.
Ob du dich für einen Spaziergang auf den Stadtmauern, einen Besuch der Salzgärten oder einfach nur ein Glas Wein in einem der gemütlichen Cafés entscheidest, Aigues Mortes ist ein Ort, an dem du die Zeit vergessen und die Schönheit des Lebens genießen kannst.




Wir verlassen nach unserem Aufenthalt AIGUES MORTES
ein Stück am CANAL DU MIDI entlang ...



Auf der Suche nach einem Quartier für die Nacht haben wir in und um ARLES noch ein paar schöne Momente:




... allerdings auf den Stellplatz am Ufer der Stadt wollen wir lieber verzichten ... merkwürdige Dauersteher, teils schon mit "Außenanbau" von Waschmaschine, Herd, Plastikplanen ... und ein Haufen Dreck machen dem Image dieser schönen alten Stadt keine besondere Ehre!



Also mal "flott fott" ... 


In Saint-Martin-de-Crau finden wir ein Plätzchen, von wo aus es dann über MARTIGUES weiter gehen soll ...




und bei PLAGE DE CARRO, sehr hübsch gelegen, stapeln sich leider schon die Wochenend-WoMos vieler Franzosen ... ist uns zu eng.



Gewagter Parkplatz!!  😱😱


Wir streifen noch ein paar Örtchen am Meer ...


wie Sausset-les-pins und Plage du Cap Rousset


wo wir das Glück eines winzigen ruhigen Strandes
hatten für ein beschauliches Päuschen




Recht abenteuerlich ging es dann hoch über den Einzugsbereich von MARSEILLES weiter nach GREASQUE, wo wir einen Stellplatz ausgeguckt hatten.



wieder ein wenig "Kunst unterwegs"




Und dann entpuppte sich der Stellplatz in GREASQUE an einem Bergwerkmuseum für wenig Geld mit allem Komfort als mal ein wirklich schöner, angenehmer Platz, auf dem wir dann auch ein paar Tage blieben.



So nett werden die Touristen dort verabschiedet:




So - nun wieder eine kleine Pause, das ganze Material der nächsten Tage muss noch gesichtet werden - und das ist nicht wenig, denn inzwischen haben wir bereits APRIL und wir sind schon ziemlich "fortgeschritten", derzeit schon in der Nähe Venedig in Italien, denn wir haben uns entschieden, noch kurz in Istrien nach unserem alten Wohndös'chen zu schauen - ob der die letzten Unwetter überlebt hat, oder wieder mal alles feucht geworden ist.
Eine Entscheidung steht dann nach langer Zeit an, den Wohnwagen nochmal zu "pimpen" - oder sich zu verabschieden ...

Bis nächstes Mal in Kürze!




 

32 - Allerletzte Etappen Frankreich - Italien ;-)

Nach der Umrundung von NIZZA geht es die traumhafte COTE d' AZUR entlang in Richtung italienische Grenze. Bei VILLEFRANCHE SUR MER öffne...