Samstag, 24. September 2022

006 - Pause, Politik und Papagei

Herrlich, mal so ein fauler Tag. 
Nachdem wir neben einem holländischen Wohnmobil mit sehr netten Leuten friedlich und still vor einem großen Zisterzienserkloster übernachtet haben, beschließen wir, einen weiteren Tag hier zur verbringen. 

Costa nixa, einen Wasserhahn gibt es, ein Dorf, wo tote Hose ist... absolut nichts los.

Bei einem Rundgang entdecken wir aber zumindest eine kleine "Bar Central" auf einem Mini Dorfplätzchen. Sehr lauschig.
Hier lassen wir uns draußen nieder und gönnen uns einen Cappuccino in der Sonne. 
In der Bar ist sogar einiges los, die älteren Herren des Dorfes sitzen zusammen und diskutieren angeregt. 

"Weise alte Männer sitzen im Café und klopfen schlaue Sprüche über Themen, die die Welt bedeuten" 

Wir sind ganz froh, dass wir nichts verstehen, jedenfalls nicht wirklich viel aus dem italienischen Stimmengewirr und Singsang... Es scheint hier um die große Politik zu gehen... 😳 

Wir genießen das "Urlaubsfeeling", welches sich einstellt, wenn man irgendwo in der Fremde hockt, Zeit hat, Löcher in die Luft stiert und nichts mitbekommt von dem, was die Leute sich so erzählen.

Herrlich!
Die Abtei Chiaravalle della Colomba liegt unterhalb von Cremona und Piacenza in der EMILA ROMAGNA.
Eine wunderschöne Zisterzienser Abtei aus dem 12. Jahrhundert. 
Sehr gut erhalten und gepflegt.

Die Abtei ist berühmt für die "Infiorata del Corpus Domini". 
Ein Fest, welches in der Zeit von Mai bis Juni stattfindet.
Hierbei wird entlang des Mittelschiffs der Basilika ein wunderschöner Blumenteppich ausgelegt.

(Foto Google)

Szenenwechsel... Nachdem wir wieder eine wunderbare ruhige Nacht hatten, sich noch zwei deutsche Vans dazu gesellten, hatten wir Lust gegen Mittag in den nächsten Ort zu fahren wo es ein großes Factory Outlet geben sollte. 
Einfach mal bummeln und schauen, was man so nicht braucht, nicht kauft und sich auch nicht leisten kann... 😉

Dieses Outlet in Fidenza ist tatsächlich riesengroß und total schick, nicht nur die Läden sondern auch das drumrum ist super gestaltet. 
Wir sind dort eine ganze Weile herumgebummelt, von einer Boutique zur anderen, Fotos gemacht, und irgendwo in einer der schicken Bars haben wir uns 2 Cappuccino und 2 gefüllte Croissants gegönnt.

Über den Preis in diesem schicken Umfeld konnten wir nur staunen: ganze 6 € für alles zusammen!

Für den günstigen Preis durften auch die zahlreichen Spatzen ein wenig von den Krümeln abbekommen.
Ein Denkmal für Karlchen Lagerfeld durfte natürlich auch nicht fehlen. Samt Katze Choupette. Niedlich! 

nicht gerade Banksy... Aber auch talentiert.



Alles in Allem war wenig los, es war ein richtig schöner Bummel in einem ruhigen Umfeld mit hübschen Ecken und fantastischen Cafés. 
Nach meinem Empfinden viel angenehmer als in einer hektischen Innenstadt und rundum Verkehr. 
Wir haben es genossen.

Die Weiterfahrt und Suche nach einem neuen Stellplatz war eigentlich mehr oder weniger frustrierend. 

In zwei verschiedenen Orten, die sich als "Luftkurort" und "Thermalbäder"  darstellten, waren die dort angeblich aufzufindenden Stellplätze für Wohnmobilisten und Besucher der Therme letztendlich Schrott. 
Lieblose Parkplätze, staubig,  schmutzig, kein Service, und das angrenzende Thermalbad hatte mit Sicherheit das letzte Mal um die Jahrhundertwende ein leuchtendes Dasein geführt.

Und anstatt immer weiter und weiter zu fahren und Frust zu schieben,  beschlossen wir, das kurze Stück wieder zurück zu unserem Zisterzienserkloster zu fahren, wo wir die letzten zwei Nächte so ruhig gestanden haben. 
Der Platz war auch völlig leer und es wurde Flugs ein leckeres Abendessen geköchelt. 

So ganz nebenbei noch etwas lustiges: hinter unserer Schantall war während des Abendessens einiges an Action, eine junge Mutter und ihre zwei kleinen Mädels versuchten, irgendetwas aus dem Baum über uns hervorzulocken. 
Eine Katze?

Nachdem die Mami sich Hilfe suchend an uns wendete, klärte sich das Ganze auf: es war ihr junger Papagei, der sich in dem Baum festgesetzt hatte und überhaupt nicht daran denken wollte, auf Zurufe oder noch so intensives Locken seine Position zu verlassen und mit seiner Familie heim zu gehen.

Kurz darauf erschien die Feuerwehr mit einem kompletten Löschzug und Kommandanten und sichtlich amüsiert machten sich die herbei gerufenen Helden ans Werk, den Papagei zu locken. 

Einer krabbelte schließlich auf unsere Schantall und versuchte mit einem Käscher, das freche Viech einzufangen...

... aber der kleine bunte Selbstdarsteller entkam ihm und flatterte auf die gegenüberliegende Seite in ein Gebüsch, wo ihn sein Frauchen aber herauspuhlen konnte.

Ende gut, alles gut. 😁

Und die Jungs hatten zum Feierabend noch ein bisschen Amüsement...

Samstag. Das Wochenende begrüßt uns mit mindestens 10 Grad weniger als am gestrigen Tag, dazu noch ein Portiöns'chen bedeckter Himmel sowie Nieselregen. 
Tut zwischendurch mal ganz gut, also machen wir heute eher mal einen Fahrtag. 
Das heißt ein bisschen Strecke in Richtung Genua fahren und Meer, wo es uns ja weiterführen soll nach Frankreich... irgendwann mal ... die Tage...

















Mittwoch, 21. September 2022

005 - Lago di Garda!


Eigentlich wollten wir ja den Gardasee nach einem ausgiebigen Bummel durch das recht volle und geschäftige Lazise verlassen, aber das schöne Wetter und der tolle See waren verlockend, drum haben wir uns entschlossen den See etwas zu "umrunden". 

Nicht ganz umrunden, sondern die von uns aus linke Seite hochzufahren Richtung Riva

KLICK*ROUTE

Man kann nicht genug fotografieren von den schönen Eindrücken, die man ständig serviert bekommt.

Darum auch mehr oder weniger kommentarlos hier einige Bilder in der Folge unserer Fahrt Richtung Riva über Desenczano, Salo, Gardone, Limone ... zum Genießen:

❤️ KLICK*GARDASEE


Am Abend parken wir unsere Schantall auf dem bekannten und immer relativ vollen Stellplatz in Riva und gönnten uns noch einen Spaziergang am See und einen Cappuccino in einer Bar.

Am nächsten Morgen beschlossen wir dann, Riva endgültig zu verlassen und auf die restliche Seerunde zu verzichten, denn was da jetzt noch an Tourismus los war oder ist, haben wir ja am Tag vorher schon mitbekommen. 

Also ging es hoch zum Lago di Ledro und zum Idrosee.

Eine Fahrt für Genießer. 


Kurvenreich und wunderschön. Besonders die Motorradfans lieben die Strecken im Sommer. An manchen Kurven wurde es für uns mit Wohnmobil auch etwas haarig, wenn sich der eine oder andere große Lastwagen auf der Gegend Fahrbahn hoch quälte!


Irgendwann lag er dann auch vor uns, der kleine LEDROSEE - glatt und dunkelgrün. 

Und bei weitem nicht so viel los wie am Gardasee. Die Campingplätze, die wir einsehen konnten, machten einen sehr erholsamen und ruhigen Eindruck. 

An einem kleinen Lebensmittelgeschäft konnten wir direkt am See parken und frühstücken. 


Noch abenteuerlicher war dann die Fahrt zum Idrosee und so manches Mal dachten wir bei den vielen engen Kurven und Felsvorsprüngen auch an die verschiedenen Schluchten, die wir in Frankreich schon durchfahren haben. 


manchmal abenteuerlich eng 🙈


Die Suche nach einer Füllmöglichkeit für unsere langsam zur Neige gehende Gasflasche stellte sich schwieriger raus, als allgemein im Internet so behauptet, dass das in Italien so easy sei … vielleicht wenn man italienische Flaschen hat und diese tauschen möchte - leer gegen voll - aber nachfüllen von vorhandenen Flaschen, zumal deutscher Flasche, da findet man wenig hilfreiche Informationen, auch wenn man die entsprechenden italienischen Begriffe dafür in Google eingibt. 

Eine hilfreiche Dame in einer Tankstelle schrieb uns dann den Namen eines Unternehmens in der Nähe auf, welches die unterschiedlichsten Gase befüllt und an die Industrie liefert und nach ihrem Wissen auch wohl Gasflaschen für Wohnmobile hätte, bzw. vielleicht unsere vorhandene Gasflasche auffüllen konnte. 

Nachdem es jetzt inzwischen Mittag war, mussten wir ein bisschen vor der verschlossenen Türe der Firma warten, aber dann kam ein sehr hilfsbereiter Mensch und hat uns tatsächlich hier für kleines Geld unsere Flasche wieder auffüllen können. 

Jetzt kann erstmal die nächsten drei bis vier Wochen damit gekocht, gekühlt, und notfalls auch geheizt werden!

Nach einer längeren Fahrt danach durch die Poebene fanden wir auch an einem Kloster ein Plätzchen, ganz offiziell auch für Wohnmobile gestattet.


Lediglich ein holländisches Womo war bereits anwesend und so konnten wir uns an diesem hübschen und ruhigen Ort mit einem kleinen Park nebenan und sogar neuen Toiletten und Wasseranschluss niederlassen. 


Hunger. 


Ein Kürbis möchte noch gegrillt werden und dann Feierabend für heute.

❤️



ROUTE*HEUTE*KLICK






32 - Allerletzte Etappen Frankreich - Italien ;-)

Nach der Umrundung von NIZZA geht es die traumhafte COTE d' AZUR entlang in Richtung italienische Grenze. Bei VILLEFRANCHE SUR MER öffne...