Montag, 19. September 2022

003 - Italia / Kroatia!

Wir wollten ja nach der Ankunft in Triest unser Glück mit einem kostenfreien Parkplatz in der Gegend von MUGGIA probieren, ein Stück hinter Triest entlang ein geschäftiger kleiner Ort mit hübscher Innenstadt und gemütlichen Cafés, sowie malerischen Mini-Häfen.

Ein fast leerer größerer Parkplatz kurz vor dem Ortsende lud uns dann zum Übernachten ein, später gesellte sich ein Van zu uns und alle hatten eine ruhige Nacht.
Nachdem wir am nächsten Morgen dem Ehepaar aus dem Schwarzwald-Van, der wohl in der Nacht mit letzter Kraft und auf dem letzten Tropfen Sprit in den Parkplatz eingerollt war, alle angefahrenen Tankstellen waren zu… mit unserem Ersatzkanister Diesel aushelfen konnten, gönnten wir uns von dem großzügigen Trinkgeld ein kleines leckeres Frühstück im Örtchen mit einem traumhaft aromatischen Cappuccino.

In dieser winzigen Panificio und Pasticceria gibt es sogar vegane Croissants, knusprig und mit leckerer Marmelade.

Den Rest des Tages schlabbern wir uns über Slowenien am Meer entlang und genießen einfach nur die vielen Eindrücke, die hübschen Orte am Meer. 


Grenzübergang nach Kroatien - 
wird nächstes Jahr wahrscheinlich auch abgeschafft

Kurz vor unserem Ziel Vrsar versuchen wir unser Glück noch in Porec an einer Füllstation für Gas. 
Wir führen eine spanische Flasche mit uns, die im letzten Jahr dann auch leer wurde und wollten schauen, ob uns jemand die Flasche nachfüllen kann. 
Das Gasflaschenthema ist gar nicht so einfach … hier zeigt sich wie in vielen anderen Dingen, die Uneinigkeit Europas bereits im Kleinen 🙈

Der sehr bemühte junge Mann konnte uns nicht helfen, es fehlt ein bestimmter Adapter und da kochen eben auch die Spanier ihr eigenes Süppchen.
Na, wenigstens stellt er uns in Aussicht, unsere deutschen Flaschen bei Bedarf nachfüllen zu können, das scheint hier kein Problem zu sein.

In VRSAR angekommen verspürten wir auf einmal ein kleines Hüngerchen 😜, parkten unsere Schantall auf dem Parkplatz vorm Hafen und gingen in unser Stamm- und Lieblingslokal FANCITA erst einmal lecker essen.

Danach musste natürlich im Hafen noch ein kleines Eis auf die Faust sein, ein Bummel zwischen den vielen Marktständen, die jedes Jahr den gleichen Firlefanz anbieten und dann freuten wir uns schon auf den Campingplatz.
Endlich. Nach längerer Pause wieder.

Auf der Suche nach einem freien Plätzchen traf uns erst einmal der Schlag: die Schwemme an Wohnmobilen hier hatte im Vergleich zu den Vorjahren ein Ausmaß angenommen, was wir auch noch nicht gesehen haben, dazu kommt der Umstand, dass ein Campingplatz im Nachbarort Funtana sich von FKK verabschiedet hat und zu einem Luxus Campingplatz mutiert ist.
Viele Freunde der Freikörperkultur sind daher jetzt nach VRSAR und Koversada abgewandert.
Koversada ist wohl der größte FKK Platz in Kroatien und zudem auch wohl noch am naturbelassensten. 

Die Plätze sind großzügig und unter den vielen alten Bäumen und hohen Hecken findet jeder sein eigenes kleines Paradies und dass sich hier im Hochsommer ein paar tausend Leute aufhalten, merkt man in keiner Weise - es ist überall sehr ruhig, die felsigen Strände dieser Halbinsel bieten genügend Platz, so dass man sich nicht gegenseitig bedrängeln muss.

Wir sind mit der Aussicht auf mindestens zwei Wochen ungestörte Ruhe und Erholung, auch nach den gesundheitlichen Überraschungen, die ich persönlich durchgemacht hatte, hierher gekommen und haben uns einen prima Platz in Meeresnähe ergattern können.

Aufatmen, ankommen, genießen… endlich ins Meer hüpfen! 

Hierbei ganz wunderbar, dass wir nicht wie in früheren Jahren unseren alten Wohnwagen aus dem Depot holen mussten und noch umfangreiche Aufbauarbeiten erledigen, sondern: Wohnmobil parken. Möbel raus. Markise runter. Ab ins Meer!

Was für ein Genuss!
Die einige Wochen zuvor auf Facebook immer wieder erwähnte Anwesenheit von kleinen Quallen stellte jetzt kein Problem mehr dar. Die hatten sich alle verzogen. Das Wasser war glasklar und angenehm.

Danach noch eine ordentliche Dusche und ein gemütliches Abendessen draußen vor dem Wohnmobil und den ausklingenden Abend genießen.

Leider sollte die Freude nicht allzu lange anhalten, gerade mal 2 Tage, denn so wie immer studierten wir auch die Wetterlage und wurden dann fündig: eine Orkanwarnung für das ganze Gebiet von Slowenien, die Adriaküste runter, Italien und so auch Kroatien war äußerst nachdrücklich und zwang uns zu der Überlegung, am Tag Nr. 3 in der Früh bereits abzureisen.

Zweimal in den letzten 22 Jahren hatte ich ähnliches Unwetter auf dem Campingplatz schon mitgemacht und wusste, wie das ausgehen kann und welche Schlammbewegungen sich dann letztendlich über den ganzen Platz ergießen können.

Erst vor kurzer Zeit erreichten mich auch über eine Facebook-Gruppe Videos von der letzten Flut und das will man hier nicht in weitaus stärkerer Form so wie angekündigt erleben!
Die Warnungen waren sehr drastisch und überaus eindringlich, es wurde eine Jahrhundertflut ungeahnten Ausmaßes erwartet. Die ganze Küste Kroatiens sollte betroffen sein, ob es den ein oder anderen Ort geben würde, der mit weniger davon kommt, konnte man nicht bestimmen.

Einige der umliegenden Campernachbarn schienen das nicht wirklich ernst zu nehmen, wie man aus mancher Unterhaltung herausfiltern konnte.
Andere wiederum erwogen einen früheren Abbruch als geplant, denn die Aussicht am Wochenende mit nassem ggf. verschlammten Zubehör den Wohnwagen zu packen und wie bei den meisten üblich hier dann in das Depot über den Winter zu bringen … wo das feuchte Zeug dann gammeln kann, nein das muss nicht sein.
Auch meine Erfahrung und meine Intuition ließen mich sehr nervös werden und auf eine umgehende Abreise drängen.

Wir verständigten noch ein französisches Ehepaar neben uns, die die anderen Campinggäste, Italiener und Deutsche ja gar nicht verstanden, und ich sprach eine deutliche Warnung vor den zu erwartenden Zuständen im Lande und auch wahrscheinlich hier aus und legte ihnen nahe, sich die französischen Nachrichten anzuschauen und dann zu entscheiden, 
entweder zusammen zu packen … oder wenigstens ihren Wohnwagen und ihre Habseligkeiten so sicher wie möglich zu machen.
Ich wollte ihnen keine Angst machen, sie waren aber auch sehr dankbar für die Information… denn die Lage war unerwartet ernst.

Auch der Verwalter des Depots, in dem unser alter Wohnwagen immer über Winter steht, war besorgt, man ist schließlich an dieser Küste so einiges gewöhnt.
Mich packte große Unruhe, wenn man gewisse Zustände hier schon kennt und sich dann ausmalen kann, was bei dem, was angekündigt war, passiert, wenn dann plötzlich ein paar tausend Camper die ganze Küste entlang nach Hause wollen, und Straßen überflutet und voller Schlamm sind.

Falls man überhaupt aus den Campingplätzen herauskommt, wenn so ein Sturm Ausmaße annimmt, die man sich nicht vorstellen kann!

Wie richtig und rechtzeitig unser Handeln aber war, haben wir dann an den traurigen Nachrichten im Laufe des Tages bestätigt gesehen.
Speziell auf unserem Campingplatz und in der Umgebung Vrsar und Porec hat man dann wohl tatsächlich das Glück gehabt, dass die Zustände und Schäden nicht ganz so dramatisch waren, wie im Rest des Landes und gegenüber in Italien in der Umgebung Ancona! 😱😱

Wir sind am Vormittag auf einigen Schleichwegen um Triest herum in die Gegend von Venetien gefahren, haben dann irgendwo übernachtet und gleich den nächsten Tag den Weg in Richtung Verona fortgesetzt.

Nach längerer Sucherei und Frust wegen fehlender Entsorgungsmöglichkeiten und einem guten Platz landeten wir dann in SOAVE.

Hier gibt es nicht nur den gleichnamigen leckeren Weißwein, sondern der Ort an sich war überraschend der ...

Hiervon aber im nächsten Blöggchen 😉







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