Mittwoch, 30. November 2022

019 - Die Haare schön und ruhige Tage



Wochenend und Sonnenschein ... frisch frisiert, nix wirklich zu tun ...
außer das, was man freiwillig machen möchte. 

Wir nutzen die Schönwetterphase bei wärmeren Temperaturen am Meer zum Spazieren, ins glitzernde Wasser dösen, ein nettes Plätzchen suchen ... bissel herum räumen in Schantall - was immer wieder mal anfällt.


Nachsaison ... Winter - eine wunderbare Zeit für RUHE in den sonst überlaufenen Orten.


Interessantes Müllsystem in Spanien - häufig gesehen.
Verschiedene Behältnisse für die Trennung von div. Abfällen, die nicht überlaufen oder übel riechen, sondern in denen der Müll durch eine Klappe oben eingeworfen und dann unterirdisch aufbewahrt wird bis zur Entleerung.
Nennt sich wohl "Unterflursystem" und ähnlich.

In Spanien und Portugal sind Reisende in Sachen Müll und Trennung wohl am besten bedient im öffentlichen Bereich.
Immer wieder unverständlich die wenigen Möglichkeiten, seinen Reisemüll ordentlich zu entsorgen in Deutschland! 😟

Selbst weniger "schöne" Mülleimer und Container stehen hier an jeder Straßenecke oder auf den öffentlichen Plätzen bereit.



Wir hatten einen schönen und sehr neuen Platz gefunden, ganz ordentlich angelegt von der Gemeinde für 11 Mobile mit allem Drum und Dran und das auch (noch) kostenlos. 
Seltene Juwelen, wo man nicht als Wohnmobiltourist in einem Industriegebiet "abgeladen" wird, möglichst außerhalb von Städten und Gemeinden und in oft hässlichem Umfeld. 
Mannomann - was wir da bei den vielen Angeboten in den diversen Ländern schon alles erlebt haben!





Ein Spielplatz vor Ort, Volleyballfeld, Tennisplatz für die Bürger - des Öfteren haben wir es schon bewundert, wie hier kleine Gemeinden sportliche und kommunikative Orte einrichten für ihre Bürger!
Ohne großen Schnickschnack und sinnfreie Investitionen - anders als bei uns "daheim" und oft ist auch ein kleines Schwimmbad dabei.


Schöne Abendstimmung an der Bibliothek.


Ein Plätzchen für uns noch frei.

Ansonsten gibt es am Sonntag noch einen netten Plausch mit einem jungen zotteligen Nachbarn aus Norwegen (will meinen: eine "kulturell angeeignete" Rastafrisur 😅😅), der in seinem uralten Mitsubishi-Womo in der Nacht noch neben uns einparkte und unterwegs ist weiter gen Süden, mit seiner Bassgitarre und etwas Straßenmusik die Reisekasse aufmöbelt und sich im Übrigen ein wenig selbst finden möchte.

Eine junge Seele auf der Suche nach etwas mehr Sinn, als in der Heimat horrende Summen an Miete zu zahlen - und, was uns total erstaunt hat - exorbitante Beträge für Elektrizität!
Diese belaufen sich wohl derzeit auf hohe 3-stellige Beträge im Monat, das kann man nur finanzieren, wenn man zu einem Vollzeitjob noch eine Nebentätigkeit hat!

Wir haben noch einen Strom-Adapter für die üblichen Anschlüsse auf den Stellplätzen übrig und er freut sich über diese Gabe.

Wir haben hier nicht nur Sonne, sondern auch kostenlosen Landstrom - meine teure Lieblings-Espressomaschine und der Milchschäumer kommen wieder mal häufiger zum Einsatz - hmmmm... der einzige "Luxusartikel", den wir uns behalten haben. Wir bleiben mal ein wenig... 

I love it! 💖

Endlich komme ich ein bisschen zum schreiben, kann Schantalls Webseite befüllen, Bilder bearbeiten und sortieren... Das Womo erhält wieder mal das ein oder andere selbstgebastelte Gadget in Sachen Elektrik etc.
Am dritten Tag machen wir einen kleinen Spaziergang Richtung Ortsmitte von Roquetes und kaufen ein wenig frisches Gemüse Salat und Obst ein.
Auch meine Fitnessuhr freut sich über ein paar tausend Schritte, die sie einspeichern und mich mit einem freudigen Signal belohnen kann 🤩

Roquetes
Irgendwie sind wir hin und hergerissen an dem schönen und kostenlosen Platz ein bisschen zu verweilen, da es von Seiten der Gemeinde keine zeitliche Begrenzung gibt - andererseits ist es fair, sowas nicht auszunutzen und es auch anderen Durchreisenden zu ermöglichen, freie Plätze zu finden.
Ein Blick auf die Wetterkarte verspricht uns für die nächsten Tage weder hier am Ort, als auch weiter unten am Meer Richtung Valencia etc. so wirklich tolles und warmes Wetter.

Wir sind unentschlossen...
Nach einer ausgiebigen Dusche verspüren wir dann doch eher die Lust, uns ein wenig weiter auf den Weg zu machen. 
Also wieder Schantall herrichten,  Grauwasser ablassen, Frischwasser nachfüllen, Pipitöpfchen tauschen, staubsaugen, aufräumen und dabei gleich die Betten abziehen ... schwupp, sind schon wieder zwei große Ikea Taschen mit Wäsche voll.

Es wird klar: Aufbruch und wieder einmal...

Besser heute im Sonnenschein als morgen im Regen. Gasflasche ist ja auch leer geworden und muss getauscht werden und so geht es Richtung Meer über die nächsten Ortschaften auf Waschmaschinensuche und Gasflaschentausch an einer Tankstelle.
Wir verlassen Roquetes über TORTOSA und AMPOSTA Richtung Meer...

Unsere Suche ist sogar in relativ kurzer Zeit von Erfolg gekrönt und als Sahnehäubchen gibt es vor einem Waschsalon in Sant Carles de la  Ràpita/Tarragona, sogar einen passenden Parkplatz. 
Ein sehr sehr ordentlicher Express-Waschsalon ... Unsere Wäsche ist in einer knappen halben Stunde gewaschen und in weiteren 20 Minuten sogar richtig gut trocken und flauschig. So sollte es überall sein!

Alles wieder frisch und sauber. So können wir uns dann am Abend ein mehr oder weniger ruhiges Plätzchen an einem Sportplatz auf einem Asphalt Stellplatz. 
Noch einmal mit Blick auf unsere Wetter-App müssen wir feststellen: morgen Regen, kein Geburtstagswetter für mich. 😟


















Samstag, 26. November 2022

018 - noch etwas Katalonien



Schwupp ... die ZEIT VERGEHT !

Man glaubt es nicht, aber das Herumreisen, sich orientieren, Stellplätze suchen, Sehenswertes planen, bissel spazieren, wandern, mal tanken, Waschsalons recherchieren, auch Schantall mal eine Wäsche gönnen ... Einkauf erledigen, Vorräte auffüllen, Wasser, Pipi, Abfall ... ver- und entsorgen ... das kann richtig viel Zeit fressen und dann, so kurz vorm Abendessen, fragst du dich: " Jetzt noch den Läppi auspacken? Näää!"


Genug Strom sollte dann auch vorhanden sein - wenn wir länger irgendwo stehen ohne Landstrom ... und auch die Sonne nicht aufs Dach knallt und die Solarzellen füttert, ist es auch mal schnell eng mit der Versorgung.

Nun ja - heute hat's geklappt, wir sind "von oben" knallvoll UND hängen an einem Stromnetz auf einem hübschen Platz - sogar kostenlos!

Also mal ein paar der letzten Stationen nachgeholt:

Nach Sant Vicenc der Torelló fahren wir ein wenig weiter im Inland von Katalonien herum - die Landschaft ist sehr grün und abwechslungsreich, die Orte sind bunt und lebendig.





In SÚRIA ist wohl gerade kollektiver Waschtag und überall hängen die Wäschestücke zum Trocknen aus den Fenstern und Balkonen heraus.






Weiter geht es nach CARDONA - dort soll ein Stellplatz vor einer größeren Burg sein - wir werden sehen ...






Wir müssen uns einige Kilometer kurvig und stetig in die Höhe schrauben mit unserer Schantall - und siehe da: die Burg. Parkplatz auch zur Genüge um diese Zeit - aber eben auch recht limitiert und nun, an einem Wochenende, redlich gefüllt.


Eine kleine Pause legen wir ein auf dem sehr beengten Platz für Womos - begutachten die Burg von unten 😉 und wollen uns dann einen Platz zum Übernachten suchen.

Also wieder Berg runter ... auf dem Wege sehen wir, dass es noch einige stillgelegte, aber auch noch im Betrieb befindliche Bergbau-Anlagen und ehem. Siedlungen gibt.




so manches ist dem Verfall preisgegeben ... 



In LA COROMINA werden wir in Sachen Schlafplatz fürs Wochenende fündig. 
Eine der seltenen neueren Plätze für die Flut der Wohnmobile, die auch mit etwas "Verstand" eingerichtet wurde und die nötigsten Bedürfnisse bedienen können: Ver- und Entsorgung und sogar Strom.

Da der Platz recht neu ist und hier im Inland um diese Zeit weitaus weniger los, genießen wir, wieder einmal "fast" allein auf so einem Platz zu sein. Ein Dank an die Gemeinde!



"Burg von unten" reicht uns völlig ... 😂😂


Der Ort gegenüber ist völlig uninteressant und macht auch einen sehr "maroden" Eindruck - wie so einige kleinere Ortschaften und ganze Gebäudekomplexe, denen wir hier begegnen.





Überraschend landen wir an einem  Ort, an dem wir bereits im Dezember vergangenen Jahres waren - VILAFRANCA DEL PENEDÈS - leider ist der Stellplatz hier total eng und voll - und der Laden, den wir wegen einer neuen Internetkarte anfahren wollen, für uns mit Schantall nicht erreichbar. 


Also fahren wir mal durch den Landstrich PENEDÈS.

Übrigens das wichtigste Weinanbaugebiet Kataloniens - die Palette der Weine hier ist enorm vielfältig. 
Das Gebiet reicht von Barcelona - Tarragona bis an die Costa Dorada 
Nicht nur der TEMPRANILLO, sondern auch Chardonnay, Merlot, Cabernet Sauvignon und der "Granacha" sind hier zuhause. 
Der prickelnde Schaumwein CAVA ist hierbei die wohl bedeutendste wirtschaftliche Stütze des Gebietes.


Ich liiiebe BOUGAINVILLEAs 😍

Mitten im Weingebiet ein neues Plätzchen ...

und wieder "Burg und Kirche von unten" 😉

Also bleiben wir vor den Toren von SAN MARTÍ SARROCA, auch weil das Wetter verdächtig schlechter wird ...


Keine gute Wahl - wie sich in der Nacht herausstellt, was wir aber nicht ahnen konnten!

Wir wurden auf diesem doch sehr freien und ungeschützten Platz von einem äußerst heftigen Unwetter heimgesucht - mit Sturmböen, die uns nicht schlafen ließen und auch unsere Schantall hatte heftigst damit zu kämpfen, auf ihren 4 Rädern zu bleiben und wurde ordentlich durchgeschüttelt!

Jedenfalls fühlte es sich zeitweise sehr schlimm und katastrophal an!
In den frühen Morgenstunden war der Sturm so fürchterlich, dass wir kurz umparkten in den "Windschatten" von 2 weiteren Wohnmobilen, die sich hier inzwischen auch eingefunden hatten. 
Das war wesentlich ruhiger - denn ehrlich gesagt war mir die ganze Nacht Angst und Bange!
Nach dieser schlaflosen Nacht sind wir dann zu einem Platz ein paar Ortschaften weiter gefahren und haben erst einmal eine Mütze Schlaf nachgeholt!
Wat ne Aufregung!!!



Es gesellen sich noch einige Womos dazu - aber am nächsten Tag waren wir wieder ganz alleine und haben den Wetterwechsel hin zu "alles wieder gut und sonnig" dann genossen.



Wir hatten dann auch Lust, wieder mal ein wenig "mehr Meer" zu sehen und landeten dann in CAMBRILS






Über eine App wussten wir: hier darf man getrost in der Nachsaison am "Wegesrande" parken - auch über Nacht.


Es waren nur wenige WoMos in der Nähe und unsere Aussicht aufs Meer - nun am Abend und auch am nächsten Morgen - war einfach nur grandios und schön!


So einen "stadtnahen" Parkplatz zu erwischen - ist schon großes Glück und in der Hauptsaison gar nicht möglich.
Am nächsten Morgen gab es dann einen Bummel durch den Ort, wenige Geschäfte und Bars waren noch geöffnet - die meisten hatten die Saison schon beendet.

Lassen wir ein paar Bilder sprechen:





Überall bereitet man sich auf Weihnachten vor ... 










warum der wohl dicht ist? 🤔



Was aber am wichtigsten war: FRISEUR GEFUNDEN!


Gar nicht so einfach, denn die meisten Friseurläden sind in den engen Ortschaften und weit und breit kein Rankommen für ein Wohnmobil. 
Größere Shoppingcenter mit den bei uns bekannten "Ketten" gibt es hier nicht so häufig - liegen sie in der Stadt (wie meistens) ist auch hier die Parkplatzsuche ein Albtraum.
Insofern ist das in Frankreich etwas einfacher und es gibt Industrie- und Firmengebiete etwas außerhalb gelegen viel öfter.

Aber wir hatten Glück: Termin frei um 16 Uhr - und 2 sehr nette junge Schwestern haben uns gut, preiswert und sehr professionell wieder "auf Vordermann bzw. -frau" gebracht!

Wir sind zufrieden - 



beschließen, noch eine Nacht in diesem schönen Ort zu verbringen ... 



32 - Allerletzte Etappen Frankreich - Italien ;-)

Nach der Umrundung von NIZZA geht es die traumhafte COTE d' AZUR entlang in Richtung italienische Grenze. Bei VILLEFRANCHE SUR MER öffne...